Extertal. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des NABU Kreisverbandes Lippe konnten sich die Delegierten nicht nur von der vielseitig geleisteten Arbeit des Vorstandes und der NABU Gruppen ein genaues Bild machen, sondern sich auch von den tadellos geführten Kassen des NABU Lippe und des Rolfschen Hofes überzeugen. Die kurz und prägnant vorgetragenen Tätigkeits- und Kassenberichte machten erneut deutlich, wie vielseitig die Aktivitäten des Naturschutzbundes in Lippe mittlerweile geworden sind. Nach dem Bericht der Kassenprüfer konnten die Delegierten sowohl den Vorstand als auch die Kassen mit ruhigem Gewissen die geforderte Entlastung aussprechen.
Diese umfangreiche Arbeit im NABU kann aber nur gleistet werden, wenn die Mitglieder vor Ort ihr Engegement mit viel Herzblut umsetzen und der heimischen Natur so eine laute Stimme verleihen. Besonders verdiente Aktive wurde auch in diesem Jahr geehrt.
Gabi Minz, NAJU Oerlinghausen
Bärbel Ballof, NABU Extertal
Friedrich Weyerts, Rolfscher Hof
Bernd Mühlenmeier brachte den Verstoß gegen Naturschutzmaßnahmen von behördlicher Seite ein und berichtete von einer geplanten Straßensperrung in Extertal-Bösingfeld in den Nachtstunden zum Schutz der wandernden Kröten. Nachdem die Gemeinde einer Sperrung der Straße bereits zugestimmt hatte, wurde diese Entscheidung vom Kreis Lippe revidiert und aufgehoben. "Lediglich aufgrund einer Aussage eines Polizisten, der in den Mittagstunden dort keine Kröte vorgefunden hat," erläuterte der stellvertretende Vorsitzende des NABU Lippe sichtlich verärgert, "zu einer Tageszeit, wo Kröten bekanntlich gar nicht wandern." Die vom Kreis Lippe ausgerufene Strategie zur Förderung der Biodiversität widerspricht diese Anordnung eklatant. Daher stimmten die Delegierten einstimming für den Antrag von Bernd Mühlenmeier, hier aktiv zu werden und verabschiedeten eine entsprechende Resolution zum Schutz der Amphibien.
Die Auswirkungen durch den geplanten Ausbau der B-239n zwischen Bad Salzuflen und Lage führte Markus Krüger vom "Bündnis pro Mensch & Natur" deutlich vor Augen und ließ harte Fakten und Zahlen sprechen.
Die von ihm ausgeführten Bedenken ließen die Naturschützer im Raum entsetzt und sprachlos zurück und verdeutlichten, wie wichtig der Einsatz gegen die Umsetzung dieses sinnlosen und uneffektiven Bauvorhabens ist.
Die anschließende lebhafte Diskussion zeigt erneut, wie wenig die Auswirkungen in der Öffentlichkeit tatsächlich bekannt sind.
Der NABU Lippe wird auch zukünftig sich einbringen, um das Bauvorhaben zu stoppen.
Mit ihrem emotionalen Vortrag und den stimmungsvollen Fotos konnte Vanessa Kowarsch die Anwesenden von ihrem lobenswerten Projekt "Lebendige Landschaft Streuobstwiese" überzeugen und in den Bann ziehen.
So konnte die Mitgliederversammlung trotz der vielen schwierigen Situationen in der lippischen Natur mit einem positiven Lichtblick enden.
Bildnachweis: Hans Dudler, Thomas Pusch